Amorbach, Grüner Saal

Im Grünen Saal der Fürstenresidenz derer zu Leiningen, im ehemaligen Kloster Amorbach, wurden von uns der durch Hitze zerstörte Stuckmarmor an den Stuckmarmorsäulen zur Musikantenempore entfernt und anschließend die fehlenden Stücke ergänzt.
Die Herausforderung bestand darin, sowohl farblich, als auch bei der Strukturierung den „richtigen Ton“ zu treffen, damit der Gesamteindruck weiterhin dem Auge schmeichelt.


Geschichte

Das ehemalige Klostergebäude ist seit 1803 Residenz der Fürsten zu Leiningen. Noch 1783 wurden die damaligen Prälatenzimmer klassizistisch ausgestattet. Der Festsaal, der sog. „Grüne Saal“ wurde 1792 gestaltet. Kannelierte Stuckpilaster gliedern den zweigeschoßigen Saal. An dessen Nordseite wurde eine von Stuckmarmorsäulen gestützte Musikantenempore errichtet. Darunter, neben den Säulen, sind zwei gusseiserne Öfen installiert.

Bei Veranstaltungen wurden diese Öfen beheizt. Die entstehende Hitze zerstörte den Gips und damit die Festigkeit des Stuckmarmors.


Restaurierungskonzept

Entfernen der zerstörten Oberfläche
Ergänzen in Stuckmarmor-Technik


Ausführung

Die gusseisernen Öfen stehen viel zu nah an den Stuckmarmor Säulen. Um sie vor der direkten Hitze-Einwirkung zu schützen wurden sie mit Metallblech ummantelt. Da diese Öfen allerdings den ganzen Saal wärmen sollen, also sehr stark geschürt werden, hat diese Maßnahme keinen Sinn.
Auch oberhalb der Bleche ist der Stuckmarmor zerstört.

Nach dem Entfernen der Bleche wurde der thermisch zerstörte Gips abgenommen. Der Untergrund wird mit einem Grundputz ausgeglichen. Darauf wird der nachgemischte Marmorteig aufgetragen, anschließend gespachtelt, geschliffen und poliert.

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